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Donnerstag, 18. Juli 2013

Biomasse und Holz: ein Klimakiller

Es gab einen Aufschrei im Mai 2013, als die BBC berichtete, dass Millionen von Tonnen Holz vor allem aus den USA importiert würden, um Großbritanniens Ziele - unter dem Druck der EU - für erneuerbare Energien zu verwirklichen: Im Jahr 2020 sollten erneuerbare Energien 20% des gesamten Energieverbrauchs liefern.

Umstieg von Kohle- auf Holzverbrennung 

In einer Veröffentlichung vom 16.07.2013 berichtet die BBC, dass die Biomasse weitgehend in den Medien ignoriert worden sei, bis es klar wurde, dass Millionen von Tonnen Holz verbrannt werden würden. Eine Untersuchung von BBC News, heißt es, bestätigte Vorwürfe von grünen Gruppen, dass manchmal ganze Bäume pelletiert wurden, um verbrannt zu werden.
 
Das größte britische Kraftwerk, Drax in Yorkshire, stellte 2007 die Hälfte ihrer Kessel von Kohle auf Holz um, angelockt durch hohe Subventionen
Das Verbrennen von Holz wurde als klimaneutral bewertet. Kritiker sagen, dass es 50 Jahre oder länger dauert, bis ein neuer Baum die bei der Verbrennung eines Baumes frei gesetzten CO2-Emissionen absorbiert haben wird. Die Berechnungen der Regierung über die CO2-Emissionen aus der Holzverbrennung sind so umstritten, dass sie formell unveröffentlicht bleiben, berichtet BBC.

In einer Erklärung an die BBC habe das Energie-Ministerium, DECC, jetzt anerkannt, dass die Verbrennung von Biomasse in Kraftwerken einen schlechteren Wert an Kohlenstoff Einsparungen im Vergleich zu Windkraft oder auch Gas erzielt.

Die britische Regierung kürzte die Subventionierung britischer Kraftwerke zur Stromerzeugung aus der Verbrennung von Holz. Es wird vorgeschlagen, dass die Subventionen für maßgeschneiderte Biomasseverbrennung Pflanzen bei 400 MW pro Anlage begrenzt werden sollte. Enden sollen die Subventionen für Verbrennung der Biomasse in bestehenden Stationen erst 2027. 

Auch RWE macht in Holz

Das britische Kraftwerk Drax ist in Großbritannien nicht das einzige Kraftwerk, das Biomasse aus Holz herstellt. Die NGO "Rettet den Regenwald" machte Anfang 2012 darauf aufmerksam, dass das in Essex an der Themse-Mündung gelegene Kraftwerk Tilbury B, das seit vierzig Jahren Strom aus Kohle produziert, die CO2-Schleuder zum weltweit größten Biomasse-Kraftwerk umbauen will.
Der Betreiber ist RWE Npower, eine Tochter des deutschen RWE-Konzerns. Das Unternehmen will 
750 Megawatt Energie für 1,5 Millionen Haushalte soll das riesige Kraftwerk schon bald erzeugen.

Der Holzbedarf ist gewaltig und lokal nicht zu beschaffen. Sieben Millionen Tonnen Biomasse sollen in dem Kraftwerk verbrannt werden, mehr als drei Viertel der Holzmenge, die in britischen Forsten pro Jahr eingeschlagen wird. RWE plane deshalb, über den eigenen Hafen des Kraftwerkes an der Themsemündung das Holz aus Kanada, den USA und anderen Teilen Europas zu importieren. Auch die industriellen Eukalyptusplantagen in Südamerika und Westafrika kommen nach "Rettet den Regenwald" in Frage. 
"Umweltschützer sehen schwarz für die kanadischen Wälder, aus denen RWE 60 Prozent des Holzes für Tilbury B beziehen will. Deren Studie “Fueling a BioMess” kommt zu vernichtenden Ergebnissen: Kahlschläge im großen Maßstab, industrieller Holzeinschlag und hochgradig schädliche Extraktionspraktiken. Daneben sollen auch Pflanzenöle in dem Kraftwerk verheizt werden. Der großflächige Anbau von Palm- und Sojaöl zerstört die Tropenwälder und verschärft die Hungerkrise auf der Erde."

Dienstag, 16. Juli 2013

Die Artenvielfalt macht sich vom Acker (Presseschau)

Die Lerche singt nicht mehr 
Mit Biogasanlagen wollen unsere Politiker das Klima retten, ihre Betreiber werden mit hohen Vergütungen belohnt. Monokulturen aus Mais begraben nun die Lebensräume der Tiere und Pflanzen. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun – und die Artenvielfalt macht sich vom Acker. (NGO: Rettet den Regenwald)